Nachhaltigkeitsberichterstattung ist nicht mehr optional – sie ist ein essenzieller Bestandteil von Unternehmensführung und Transparenz. Mit der Veröffentlichung der Standards IFRS S1 (Allgemeine Anforderungen für die Offenlegung von Informationen zu Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen) und IFRS S2 (Offenlegungen zu klimabezogenen Themen) durch das International Sustainability Standards Board (ISSB) beginnt für Unternehmen weltweit eine neue Ära der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Hier erfahren Sie, was Sie über diese Standards und deren Auswirkungen auf das Berichtsjahr 2025 wissen müssen.
Die Kernziele von IFRS S1 und S2
IFRS S1 legt die Grundlage für die Offenlegung von Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen mit Fokus auf deren Auswirkungen auf Cashflows, Finanzlage und Zugang zu Kapital. Es dient als Basis für alle weiteren Nachhaltigkeitsberichte im Rahmen der IFRS-Standards.
IFRS S2 ist ein themenspezifischer Standard, der sich ausschließlich auf klimabezogene Risiken und Chancen konzentriert. Der Standard baut auf den vier Säulen der Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) auf: Governance, Strategie, Risikomanagement sowie Kennzahlen und Ziele.
Wesentliche Merkmale und Anforderungen
1. Materialität als Leitprinzip
Materialität steht im Zentrum von IFRS S1 und S2. Unternehmen müssen Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen offenlegen, die ihre finanziellen Aussichten vernünftigerweise beeinflussen könnten. Die Beurteilung der Materialität muss sich an den Bedürfnissen primärer Nutzer wie Investoren und Gläubiger orientieren.
2. Integrierte Berichterstattung
Beide Standards betonen die Verbindung zwischen Nachhaltigkeitsberichten und klassischen Finanzberichten. Dies umfasst die Nutzung konsistenter Daten und Annahmen in beiden Berichtsströmen, um Vergleichbarkeit und Kohärenz sicherzustellen.
3. Übergangsregelungen
Um den Einstieg zu erleichtern, ermöglicht das ISSB den Unternehmen, sich im ersten Jahr zunächst auf klimabezogene Offenlegungen gemäß IFRS S2 zu konzentrieren, bevor sie im zweiten Jahr alle Nachhaltigkeitsrisiken gemäß IFRS S1 abdecken. Dieser schrittweise Ansatz hilft Unternehmen beim Aufbau robuster Berichtssysteme.
4. Branchenspezifische Leitlinien
IFRS S2 fordert Unternehmen auf, branchenspezifische Themen und Metriken zu berücksichtigen, insbesondere im Bereich der Treibhausgasemissionen (Scope 1, 2 und 3). Die Standards greifen auch auf Rahmenwerke wie die SASB-Standards und GRI zurück, um zusätzliche Orientierung zu bieten.
Praktische Auswirkungen auf Unternehmen
Fazit
IFRS S1 und S2 setzen neue Maßstäbe für die Nachhaltigkeitsberichterstattung und adressieren die bislang fragmentierte Landschaft freiwilliger Offenlegungen. Angesichts der Herausforderungen von 2025 müssen Unternehmen die Einhaltung dieser Standards priorisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben und den sich wandelnden Erwartungen der Stakeholder gerecht zu werden. Frühzeitige Implementierung und strategische Ausrichtung an diesen Standards werden Unternehmen als Vorreiter in nachhaltigem Wirtschaften positionieren.
Für detailliertere Informationen sollten Unternehmen die Veröffentlichungen der IFRS Foundation konsultieren und professionelle Beratung in Anspruch nehmen, die auf ihre Branche und ihren Standort zugeschnitten ist.