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27 Mai 2025 | 3 min

EUDR-Compliance: Wie Unternehmen Datenherausforderungen für nachhaltige Lieferketten meistern können

Die neue EU-Verordnung zur Entwaldungsfreiheit (EUDR) tritt am 30. Dezember 2025 in Kraft und stellt Unternehmen in der EU vor massive Herausforderungen. Ziel ist es, die globale Entwaldung zu bekämpfen, indem Produkte wie Kaffee, Kakao, Rindfleisch, Palmöl, Soja, Gummi und Holz nur dann in Verkehr gebracht werden dürfen, wenn sie nicht von entwaldeten Flächen stammen oder zur Waldschädigung beitragen.

Warum EUDR-Compliance jetzt zur Chefsache wird

Unternehmen müssen künftig sorgfältig dokumentieren, woher ihre Rohstoffe stammen. Die Lieferkettentransparenz rückt damit in den Mittelpunkt nachhaltiger Unternehmensstrategie. Doch viele Organisationen sind noch nicht ausreichend vorbereitet:

  • Laut dem Bericht Data-Enabled Supply Chain Transparency halten 77 % der Unternehmen Transparenz für sehr wichtig,
  • aber nur 31 % sind mit ihrer derzeitigen Sicht auf die Lieferkette zufrieden.

Dieser Gap stellt ein Compliance-Risiko dar und kann auch das Vertrauen von Kund:innen und Stakeholdern untergraben.

Die größten Datenherausforderungen für EUDR-Compliance

1. Eingeschränkte Sichtbarkeit über Tier-1 hinaus

Viele Unternehmen haben maximal Einblick in ihre direkten Lieferanten, aber kaum in vorgelagerte Stufen. Nur 7 % der befragten Organisationen kennen die Zulieferer ihrer Lieferanten (Tier-2 oder tiefer).

2. Schlechte Datenqualität und -verfügbarkeit

Über 80 % der Einkaufsverantwortlichen sehen mangelhafte Datenqualität und schlechte Zugänglichkeit als großes Hindernis für Transparenz und Compliance.

3. Langsame Digitalisierung

Rund 51 % der Beschaffungs- und Lieferantenmanagementprozesse sind noch nicht digitalisiert. Das führt zu ineffizienten Workflows, fehlender Nachvollziehbarkeit und einem hohen Risiko von Fehlentscheidungen.

So schaffen Sie den Weg zur EUDR-Compliance

1. Digitale Transformation beschleunigen

Nutzen Sie moderne Tools für Lieferantenmanagement, Risikobewertung und Dokumentation. Digitale Workflows sparen Zeit und verbessern die Nachverfolgbarkeit.

2. Lieferantenkooperation stärken

Bauen Sie vertrauensvolle Beziehungen auf und binden Sie Lieferanten in Ihre Nachhaltigkeitsstrategie ein. Klare Anforderungen und standardisierte Self-Assessments helfen, Daten effizient zu erfassen.

3. Datenqualität erhöhen

Investieren Sie in strukturierte Datenplattformen, automatisierte Validierungen und KI-gestützte Analysetools. So verbessern Sie die Entscheidungsqualität und senken das Risiko von Non-Compliance.

4. Auf Technologiepartner setzen

Softwarelösungen bieten spezialisierte Module für ESG- und EUDR-konformes Lieferkettenmanagement. Diese Tools unterstützen bei der Überwachung von Risiken und bei der Erstellung der gesetzlich geforderten Due-Diligence-Erklärungen.

Fazit: Jetzt handeln, Compliance sichern

Die EUDR ist nicht nur eine regulatorische Pflicht, sondern ein Weckruf für nachhaltige Lieferketten. Unternehmen, die frühzeitig in digitale Transparenz, Datenqualität und Lieferantenbindung investieren, können nicht nur Strafen vermeiden, sondern auch ihren Markenkern stärken und neue Wettbewerbsvorteile schaffen.

Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um Ihr Lieferkettenmanagement fit für die EUDR zu machen.

Häufig gestellte Fragen zur EUDR

Was ist die EUDR?

Die „European Union Deforestation Regulation“ (EUDR) ist eine EU-Verordnung, die sicherstellen soll, dass bestimmte Rohstoffe und deren Derivate nicht zur Entwaldung beitragen. Sie gilt ab dem 30. Dezember 2025.

Welche Produkte sind betroffen?

Betroffen sind u.a. Rindfleisch, Kaffee, Kakao, Palmöl, Soja, Holz, Gummi sowie Produkte, die daraus hergestellt werden.

Welche Unternehmen sind verpflichtet?

Alle Unternehmen, die diese Produkte in die EU importieren, handeln oder verarbeiten, sind verpflichtet, die EUDR-Vorgaben einzuhalten.

Was bedeutet „nachhaltige Lieferkette“ in diesem Zusammenhang?

Eine nachhaltige Lieferkette ist nachvollziehbar, risikobewertet, entwaldungsfrei und entspricht ethischen und ökologischen Standards. Transparenz und Datenqualität sind dabei zentrale Erfolgsfaktoren.

Wie kann ich mich vorbereiten?

Beginnen Sie mit einer Analyse Ihrer Lieferkette, digitalisieren Sie Prozesse, investieren Sie in geeignete Tools und bauen Sie vertrauensvolle Beziehungen zu Ihren Lieferanten auf.

Welche Strafen drohen bei Verstoß?

Verstöße gegen die EUDR können zu erheblichen Geldstrafen, Importverboten und Reputationsverlust führen.

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