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22 April 2025 | 4 min

EU Cyber Resilience Act (CRA): Neue Ära für Governance, Risk & Compliance in der Cybersicherheit

Der Cyber Resilience Act revolutioniert GRC und Cybersicherheit

In einer zunehmend digitalen Welt sind Cyberangriffe längst nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Mit dem EU Cyber Resilience Act (CRA) setzt die Europäische Union einen neuen globalen Standard für die Sicherheit von digitalen Produkten und Software. Unternehmen stehen damit vor der Herausforderung, Cybersicherheit tief in ihre Governance-, Risiko- und Compliance-Strukturen (GRC) zu integrieren.

Dieser Artikel zeigt, was der CRA bedeutet, welche Pflichten auf Unternehmen zukommen und wie du mit einer smarten, AI-gestützten Compliance-Strategie nicht nur Risiken minimierst, sondern auch Wettbewerbsvorteile sicherst.

1. Was ist der EU Cyber Resilience Act (CRA)

Der Cyber Resilience Act ist das erste EU-weite Gesetz, das verpflichtende Cybersicherheitsanforderungen für alle „digitalen Produkte“ vorschreibt – von Software über vernetzte Geräte bis hin zu IoT-Anwendungen. Ziel ist es, Sicherheitslücken systematisch zu reduzieren und die europäische Wirtschaft widerstandsfähiger gegen Cyberbedrohungen zu machen.

Kernpunkte des CRA:

  • Pflicht zur Cybersicherheit by Design & by Default
  • Kontinuierliches Schwachstellenmanagement über den gesamten Produktlebenszyklus
  • Meldepflichten bei Sicherheitsvorfällen innerhalb von 24 Stunden
  • Konformitätsbewertungsverfahren für Hochrisiko-Produkte
  • Strenge Vorgaben für Open-Source-Software in kommerziellen Produkten

Der CRA ergänzt bestehende Regelwerke wie die NIS2-Directive und das Lieferkettengesetz – und schafft erstmals eine klare Verbindung zwischen Produktverantwortung und IT-Sicherheit.

2. Die Auswirkungen auf Governance, Risk & Compliance (GRC)

Der CRA verschiebt die Verantwortung für Cybersicherheit deutlich: Es geht nicht mehr nur um IT-Abteilungen – vielmehr wird Cybersicherheit zur Chefsache und integraler Bestandteil von GRC.

Governance:

  • Einführung von Cybersecurity-Policies auf Vorstandsebene
  • Klare Verantwortlichkeiten für Sicherheitsprozesse und Produktüberwachung

Risk Management:

  • Systematische Identifikation von Cyber-Risiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette
  • Bewertung von Drittanbieter-Software und Lieferantenabhängigkeiten

Compliance:

  • Aufbau von Compliance-Frameworks, die technische Sicherheitsanforderungen abbilden
  • Dokumentation aller Massnahmen zur Erfüllung der CRA-Vorgaben
  • Vorbereitung auf mögliche Audits und Bussgelder bei Nichteinhaltung

Unternehmen, die jetzt nicht handeln, riskieren nicht nur finanzielle Strafen, sondern auch massiven Reputationsverlust.

3. Mit GRC Software – Compliance den CRA effizient umsetzen

Die Anforderungen des CRA sind komplex – doch moderne Technologien bieten Lösungen. Software kann helfen, GRC-Prozesse effizienter, präziser und resilienter zu gestalten.

So unterstützt Software die CRA-Compliance:

  • Automatisiertes Schwachstellenmanagement:
    GRC Tools erkennen Sicherheitslücken in Echtzeit und priorisieren automatisch Gegenmassnahmen.
  • Predictive Risk Analytics:
    Durch Machine Learning werden zukünftige Cyber-Bedrohungen prognostiziert und Risikostrategien angepasst.
  • Dokumentation & Reporting:
    Natural Language Processing (NLP) generiert automatisierte Compliance-Berichte und unterstützt bei der Einhaltung von Meldepflichten.
  • Supply Chain Monitoring:
    AI überwacht Drittanbieter-Software kontinuierlich auf bekannte Schwachstellen (z. B. CVE-Datenbanken).

Vorteil: Unternehmen, die ihre GRC-Strategie anpassen, erfüllen nicht nur die gesetzlichen Vorgaben schneller, sondern schaffen eine agile Sicherheitskultur, die proaktiv statt reaktiv agiert.

4. Best Practices für eine erfolgreiche CRA-Implementierung

  1. Frühzeitige Gap-Analyse:
    Wo entsprechen bestehende Prozesse bereits den CRA-Anforderungen? Wo besteht Handlungsbedarf?
  2. Interdisziplinäre Teams aufbauen:
    Compliance, IT, Produktentwicklung und Rechtsabteilung müssen eng zusammenarbeiten.
  3. Technologie nutzen:
    Investition in AI-gestützte GRC-Tools zur Automatisierung und Effizienzsteigerung.
  4. Mitarbeiter sensibilisieren:
    Cybersicherheit ist ein kulturelles Thema – regelmässige Schulungen sind Pflicht.
  5. Synergien mit bestehenden Regularien nutzen:
    Abstimmung mit NIS2-, DSGVO- und Lieferketten-Compliance spart Ressourcen.

Fazit: Cyber-Resilienz als Wettbewerbsvorteil begreifen

Der EU Cyber Resilience Act markiert den Beginn einer neuen Ära: Cybersicherheit wird zur festen Säule von Governance, Risk & Compliance. Unternehmen, die jetzt strategisch handeln und auf moderne, AI-gestützte Lösungen setzen, verwandeln regulatorische Pflichten in Chancen – für mehr Vertrauen, Sicherheit und Marktvorsprung.

FAQ zum EU Cyber Resilience Act (CRA)

Was ist der EU Cyber Resilience Act (CRA)?
Der CRA ist ein EU-weites Gesetz, das verpflichtende Cybersicherheitsanforderungen für alle digitalen Produkte und Software einführt, um die Widerstandsfähigkeit gegen Cyberangriffe zu erhöhen.

Wen betrifft der CRA?
Alle Unternehmen, die digitale Produkte oder Software in der EU vertreiben oder nutzen – vom Start-up bis zum Grosskonzern, inklusive Hersteller, Händler und Importeure.

Welche Pflichten entstehen durch den CRA?
Unternehmen müssen Sicherheitsmassnahmen „by Design“ implementieren, kontinuierliches Schwachstellenmanagement betreiben und Sicherheitsvorfälle melden.

Wie kann GRC Software bei der Einhaltung des CRA helfen?
GRC Tools automatisieren Schwachstellenmanagement, verbessern Risikoanalysen und erleichtern die Erfüllung von Dokumentations- und Meldepflichten.

Welche Strafen drohen bei Verstössen?
Es drohen Bussgelder von bis zu 15 Millionen Euro oder 2,5 % des weltweiten Jahresumsatzes – je nachdem, welcher Betrag höher ist.

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